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Ergotherapie trägt dazu bei, Menschen ihre Selbständigkeit wiederzugeben.
(EVA HEINRICH)

Im Physikotherapeutischen Institut Leibnitz (PIL) ist Ergotherapie ein fixer Bestandteil des Therapieangebotes geworden. Doch was ist Ergotherapie und wann wird sie angewendet? Die WOCHE hat bei Geschäftsführerin des PIL, Anneliese Zöhrer, nachgefragt. „Ergotherapie verfolgt einen handlungsorientierten, alltagsbezogenen Ansatz mit dem Ziel, beeinträchtigten Menschen ihre Handlungsfähigkeit und Selbständigkeit wiederzugeben“, so Zöhrer.

Individuelle Therapien

Bei der Ergotherapie werden nach einem Erstgespräch mit dem Patienten die ergotherapeu-tischen Ziele festgelegt; danach wird ein individueller Therapieplan erstellt. Der Ergothera-peut wählt hierbei Übungen aus, die die eingeschränkten Fertigkeiten des Patienten, wie zum Beispiel Feinmotorik, Handkraft, Beweglichkeit der Gelenke, Koordination und Stabilität verbessern bzw. wiederherstellen sollen.
Die Behandlungspunkte bei Erwachsenen sind nach chirurgischen Eingriffen mit Einschrän-kung der Alltagstätigkeiten z.B. an Armen und vor allem Händen, nach Schlaganfällen und anderen nervenbedingten Einschränkungen wie Multipler Sklerose.
Behandlungspunkte bei Jugendlichen sind es ebenfalls Einschränkungen des täglichen Ein-satzes der Arme und Hände z.B. durch frühkindliche Hirnschädigungen, Unfälle, aber auch bei ADHS (  Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätssyndrom  ) ist oft mit Beeinträchtigun-gen der Feinmotorik vergesellschaftet, wobei die Ergotherapie hier ein wichtiger Standpunkt der Therapie ist.

Zuweisungen für die Ergotherapie sollten nach entsprechender fachspezifischer aber auch durch die hausärztliche Ordination erhobenen Befunden möglichst gezielt erfol-gen, meint Dr. Peter Farkas, der ärztliche Leiter des PIL.

Für alle Altersgruppen

Angewendet werden kann Ergotherapie bei allen Altersgruppen. Bei erwachsenen Menschen können damit nach einem Schlaganfall, nach einer Gehirnoperation, nach einer Amputation bzw. bei Multipler Sklerose und Ähnlichem entstandene Beeinträchtigungen gelindert oder beseitigt werden.  Bei Kindern und Jugendlichen kann sie sich helfend auf ADHS, frühkindli-che Hirnschädigungen und Teilleistungsdefizite auswirken.

Hohe Kompetenz im PIL

Im PIL kümmern sich die Ergotherapeutinnen Iris und Nina um Patientinnen und Patienten, bei denen eine solche Therapieform angebracht ist. Die Ausbildung zur Ergotherapeutin/zum Ergotherapeuten dauert sechs Semester und schließt mit dem Bachelor of Science in Health Studies (BSc) ab.

„Wichtig ist in unserem Beruf, in dem man ausschließlich mit gesundheitlich beeinträchtig-ten Menschen zu tun hat, das Vorhandensein einer guten Kommunikationsfähigkeit und einer hohen sozialen Kompetenz. Ergotherapeuten dürfen keine Berührungsängste haben und müssen ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen, Respekt und Rücksichtnahme aufweisen“, betonen Iris und Nina. Ihre Erfolge geben ihnen recht!